Weißenburg - Spitalkirche zum Heiligen Geist

Die baulichen Anfänge eines so genannten „Kleinen Spitals“ mit angebauter Kirche gehen auf das Jahr 1447 unmittelbar über dem zugeschütteten ersten Weißenburger Stadtgraben zurück. 1458 wurde der Dachstuhl der Kirche aufgesetzt und erst 1493 der Chor endgültig fertiggestellt. Die spätgotische, im Inneren barockisierte Kirche besteht aus einem einschiffigen Langhaus mit eingezogenem, fünfseitig geschlossenem Chor. Südlich des Chores schließt sich eine kleine Sakristei an. Bis heute sind Teile des gotischen Chorgestühls erhalten. Das an der Nordseite dreiachsig gegliederte Langhaus ist bis auf das Epitaph und die beiden Portale schmucklos. In den Ecken des Chores befinden sich runde sogenannte Strebepfeiler, deren Kapitelle mit Engeln verziert sind, die Tröge halten. Durch die Errichtung des Chores kam es zu einer minimalen Achsenverschiebung zwischen Schiff und Chor von etwa 2 Grad (in St. Andreas ist sie wesentlich größer). Der gesamte Innenraum ist stark von der Barockisierung durch den Eichstätter Hofbaumeister Gabriel de Gabrieli 1728/29 geprägt. Dabei wurde auch der bestehende Kirchturm erhöht. Das achteckige Obergeschoss trägt ein besonderes Mansarddach mit aufgesetzter Laterne; zwischen Mansarddach und Sandsteinbalustrade führt ein schmaler Umgang.